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DANKE, JOAO, FÜR ALLES!!!

Submitted by Labyrinth on Mon, 02/03/2020 - 13:47

Am Tag der Eröffnung von „Natürlich heute! Mitmachen für morgen“ haben wir einen langjährigen und wundervollen Mitarbeiter verabschiedet, der uns seit vorvorvorgestern und länger begleitet hat: João Eduardo Albertini – Schaupieler, Theaterpädagoge, Kindermagnet, Zauberer … Hier ist seine Abschiedsrede, die für einige Tränen und viele Lacher gesorgt hat: sein Weg durchs Labyrinth!

Liebe Mitmenschen,
verehrte Kolleg*innen und vor allem:
liebste Kinder …

auch jene, die das Kind in sich noch immer hüten wie einen Schatz, jene, die sich danach sehnen und all‘ jene, zu denen ich auch mich zähle, die Kind werden wollen, wenn sie mal groß sind!

Lasst euch gesagt sein: Ich verlasse euch nicht! Es ist kein Abschied, ich habe nur den Weg hinaus gefunden aus dem Labyrinth. Und dort warte ich auf euch, so wie viele unserer ehemaligen Besucher*innen, die als Kinder im Labyrinth waren und die ich noch immer draußen wiederfinde.

Wie jeder Weg mit einem Schritt beginnt, so war meiner am Anfang Rosa.

Denn es war Rosa, die mir bei einem Essen vom Labyrinth erzählte und mir die Welt des Kindermuseums eröffnete. Ich lernte Roswitha kennen, und ein Schritt folgte dem anderen. Und so begann ich meine allererste Schicht an einem Sonntag, dem 26.12.99, im Labyrinth.

Ich danke euch allen für lehrreiche, gute und kreative Momente voller Zauber.

Denn wir im Labyrinth arbeiten nicht nur, wie es andere oftmals tun, wir zaubern. Zaubern für so viele Besucher*innen völlig neue Welten. Ob Chagall oder Märchenwelt, Klang, Hände Füße fertig los, Detektive, Pippi Langstrumpf, Irren ist menschlich, die Magische Welt der Cornelia Funke ... um nur hier nur einige Ausstellungsthemen zu nennen. Überall gab es Raum für kreative Gestaltung, Raum für Ideen, Raum für Inspiration, sich ausprobieren und über sich hinaus wachsen, Raum für viele, viele schöne Momente an jeder Ecke des Labyrinths. Ich habe super viel gelernt im Labyrinth und durfte vieles erfahren, auch und im Besonderen über mich selbst.

Was aber, fragen sich sicher einige, sind diese magischen Momente???

Es ist die kleine Hand, die mich hält, weil es mich in ganzem Wesen in der Rolle des Ephraim empfindet. Es sind die vielen als Pippi verkleideten Kinderstimmen, die voller Inbrunst „Papa“ rufen und es in diesem magischen Augenblick auch wirklich empfinden. Es ist zum Umbau kommen in Flip-Flops und rosa kurzer Hose und zu denken: Ja, zum Putzen braucht es keine besondere Kleidung! Und wenn dann aber alle meine Kolleg*innen in voller Baustellenmontur vor mir stehen, nicht aber die Nase darüber rümpfen, sondern dich in diesen Flipflops mit diesen rosa Shorts umarmen.

Ein magischer Moment ist auch, wenn mir die Illustratorin von Emma und der blaue Dschinn begeistert zuflüstert, dass sie den Dschin genauso gedacht hatte, wie ich gerade als Dschinn vor ihr stehe. Wenn ich verkleidet als Supermann vor Tausenden Kindern stehe, und sie mich dennoch feiern wie einen Held.

Es gibt so viele dieser Momente, so wie es auch sehr lustige gab. Eines Tages fragte mich ein Besucher, ob wir als Museum in privater oder staatlicher Hand seien. Da ich mich zu Anfang damit gar nicht auskannte, rief ich meine Kollegin dazu. Sie erklärte, wir seien eine gemeinnützige gGmbH. Ich kannte keines dieser Worte und war irritiert. Denn was ich verstand, war: Wir sind eine gemeine Zicke mit BH. Oh ha! „Was sind wir, Susan?!“, fragte ich.

Das sind diese Geschichten, von blauen Dschinns, Superhelden und gemeinen Ziegen mit BH, die mir das Labyrinth zum Geschenk gemacht hat, und ich bin über jede Einzelne sehr glücklich. Ganz viele Momente voller Gelächter. Danke!

Auch dafür, dass mir das Labyrinth eine gute Schule war. Ich konnte so viel und gab mein Bestes, ob als Pädagoge, Schauspieler, Moderator, Entertainer, Spielleiter – es gab Räume, um zu sein. Einfach nur sein. Ohne viele Erklärungen, Rechtfertigungen, voller diverser Vorder- oder Hintergründe. Ein Raum zum Ausprobieren, Lernen und Lehren.

Danke, Labyrinth.

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